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DER WEINHEBER-NACHLASS
Im Rahmen des Kapitels „Diskussion und
Forschung“ ist auch vorgesehen, einen
Überblick über den in öffentlichen
Institutionen aufbewahrten Bestand an
Quellen und Archivalien zu Josef Weinheber
zu geben. Er soll hier entstehen.
Dabei sind insbesondere die reichhaltigen
Weinheber-Bestände der Österreichischen
Nationalbibliothek ins Auge zu fassen. In
der „Handschriften-, Autographen- und
Nachlaßsammlung“, nunmehr Bestandteil der
„Sammlung von Handschriften und alten
Drucken“, werden der gesamte literarische
und briefliche Nachlaß sowie viele
Lebensdokumente des Dichters und seiner
Frau Hedwig verwaltet. Nach einer
langwierigen Auseinandersetzung um das
Erbe des Dichters konnte der größte Teil des
schriftstellerischen Nachlasses 1976
geschlossen von der Österreichischen
Nationalbibliothek erworben werden. Nach
dem Tod der Erbin nach Hedwig Weinheber,
Hedwig Formanek, konnten durch „Heimfall
an die Republik“ auch die noch in diesem
Besitz befindlichen restlichen Teile des
Nachlasses (der sog. Formanek-Nachlaß) mit
den Weinheber-Beständen an der
Nationalbibliothek zusammengeführt und
somit an einer Institution für die
Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.
Vgl. Friedrich Jenaczek/Gerda Stadler-
Janota: Zu Geschichte von Josef Weinhebers
literarischem Nachlaß, in: SW V 700-704.
Aber natürlich befinden sich auch an
anderen Bibliotheken und Archiven wichtige
Weinheber-Bestände, wie z. B. in der
Handschriftensammlung der Wienbibliothek
im Rathaus, ehemals Wiener Stadt- und
Landesbibliothek (u. a. die wichtigen Briefe
an Friedrich Sacher und Christine
Bentivoglio sowie ein Manuskriptkonvolut
mit Vorstufen zur Sammlung „Adel und
Untergang“), oder im Deutschen
Literaturarchiv in Marbach am Neckar (u.
a. das Verlagsarchiv Langen-Müller mit den
Weinheber-Korrespondenzen).
Auch einige Sammlungen in Privatbesitz
sind von Bedeutung, aber natürlich
entsprechend schwerer zugänglich. Mehrere
wichtige Bestände konnte Friedrich Jenaczek
für die Erarbeitung seiner Weinheber-
Ausgabe identifizieren, sichten und
auswerten (sie sind SW I/1 471 ff., mit
Nachträgen in SW III 970 verzeichnet und
charakterisiert; vgl. auch das Nachwort SW
I/1 314 ff.). Darunter befinden sich nicht nur
aufschlussreiche Ergänzungen zur
Textgeschichte des Weinheberschen Werkes,
sondern vor allem auch umfangreiche
Korrespondenzen, die das Bild des Dichters
–insbesondere was dessen lange Zeit
weitgehend im Dunkeln liegende Anfänge
betrifft – erheblich bereichern.