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STATUTEN, ZIELE, GESCHICHTE.
Die Josef Weinheber-Gesellschaft wurde am 13.
Jänner 1956 in Wien gegründet. Die
Gründungsversammlung setzte sich zum Ziel,
„das Werk des Dichters zu pflegen und noch
weiter zu verbreiten; literarische Vorträge
abzuhalten; mit anderen kulturellen
Vereinigungen zusammenzuarbeiten; wertvolles
zeitgenössisches Lyrikschaffen zu fördern und in
Österreich und dem deutschsprachigen Ausland
Zweigstellen einzurichten“ (JG 1956). Im Laufe
ihres Bestehens wurden außerdem Aufgaben im
Bereich der Weinheber-Forschung im engeren
Sinn immer wichtiger für die Gesellschaft, die
sich auch als Forum für literarhistorische
Veröffentlichungen über Josef Weinheber, seine
Umgebung und seine Epoche etablierte. Sie hat
maßgeblich die kritische Neuedition der
„Sämtlichen Werke“ Josef Weinhebers
unterstützt, die in den Jahren 1970–1996 unter
der Herausgeberschaft Friedrich Jenaczeks und
auf der Basis der Erschließung des gesamten
Nachlasses erfolgte. In der jüngsten Zeit
fungierte sie u.a. als Trägerin für die
dokumentarische Aufarbeitung des
Weinheberschen Briefnachlasses (2001–2007).
Auch mehrere größere Ausstellungen wurden
von der Josef Weinheber-Gesellschaft konzipiert
und ausgerichtet, so etwa im Jahr 1985 im
Gemeindeamt Kirchstetten oder in den Jahren
1995 und 1996 in der Österreichischen
Nationalbibliothek.
Zur ersten Präsidentin der Gesellschaft wurde
die Witwe Josef Weinhebers, Hedwig Weinheber
(1885–1958), gewählt. Sie hatte in den Jahren
1953–1956 gemeinsam mit dem umstrittenen
Literarhistoriker Josef Nadler (1884–1963) die
erste, allerdings noch sehr mangelhafte
Werkausgabe betreut. Der Schriftsteller und
Germanist Dr. Friedrich Sacher (1899–1982),
ein Freund und enger literarischer Vertrauter
des verstorbenen Dichters, stellte sich als erster
Schriftführer zur Verfügung. Er prägte über
lange Jahre das Gesicht der Weinheber-
Gesellschaft und hatte die Verantwortung für
deren schon im Gründungsjahr ins Leben
gerufenes Publikationsorgan, die „Jahresgabe“,
inne. Neben Friedrich Sacher gestalteten u.a.
Dr. Kurt Adel, Christian Neumeier, Dr. Karl
Rohm, Dr. Karl J. Trauner und Heinz Wittmann
in unterschiedlichen Funktionen maßgeblich das
Vereinsprofil.
Die frühe Vereinsgeschichte haben einige
Persönlichkeiten mitgeprägt, die im
kulturpolitischen System der NS-Jahre eine
mehr oder minder exponierte Rolle
eingenommen hatten und in den
Nachkriegsjahrzehnten an einem betont
traditionalistischen, teilweise völkisch
konnotierten Weinheber-Bild und einer
dementsprechend engen allgemeinen
Kunstauffassung festhielten. Zu diesen
Protagonisten gehörten z. B. der Lehrer und
Schriftsteller Max Stebich (1897–1972), der vor
1945 Geschäftsführer der
„Reichsschrifttumskammer" im annektierten
Österreich gewesen war, der Musikschriftsteller
und Kulturjournalist Alexander Witeschnik
(1909–1993) oder der Lehrer, Literarhistoriker
und Dichter Hans Giebisch (1888–1966). Die
Weinheber-Gesellschaft bekennt sich zu einem
reflektierten Umgang mit der vielschichtigen
Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des
Dichters. In diesem Rahmen bemüht sie sich
auch gegenüber jenen Aspekten der Weinheber-
Verehrung und der Funktionalisierung seines
Andenkens, die im Zusammenhang mit der
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