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AKTUELLE AUSSENDUNGEN DER JOSEF WEINHEBER-GESELLSCHAFT.
Eng verbunden mit seinem lebenslangen Interesse
für Josef Weinheber war Friedrich Jenaczeks
Eintreten für Karl Kraus. Dem österreichischen
Satiriker und Dichter, der entscheidend zu
Weinhebers künstlerischer Selbstfindung
beigetragen hatte, widmete Jenaczek seit den
frühen sechziger Jahren zahlreiche eingehende
Studien. Im Jahre 1965 erschienen seine
“Zeittafeln zur Fackel”, eine Pionierarbeit
systematischer Kraus-Forschung. Jenaczek war
auch hier vor allem bemüht, die geistigen und
künstlerischen Fundamente für das Schaffen und
Wirken freizulegen und sie von den lastenden
Vorurteilen und Verkürzungen abzugrenzen. Mit
seinen oftmals durchaus polemisch angelegten und
mit großem kritischen Ernst und geistiger
Souveränität vorgetragenen Plädoyers für Karl
Kraus und Josef Weinheber - beide waren für ihn
nicht zu trennen - trat er für das gegen den
“Untergang der Welt durch schwarze Magie”
gerichtete Sprachethos altösterreichischer Prägung
ein - in einer vor allem in Deutschland in den
sechziger und siebziger Jahren keineswegs
selbstverständlichen Weise. In enger Verbindung
mit eingefleischten “Krausianern” wie Edwin Hartl
oder Werner Kraft erwies er sich hier als eine
immens hellhörige zeitkritische Kraft, deren
diesbezügliche Bedeutung es erst noch zu
entdecken gilt, zumal sie persönlich nie in den
Vordergrund drängte.
Zahlreiche weitere philologische und historische
Arbeiten begleiteten diese Großprojekte, darunter
eine Edition der “Reden und Schriften” des
Arbeiterführers Ferdinand Lasalle (1970) sowie eine
Reihe von Grundsatzbeiträgen auf dem Gebiet der
Sprachtheorie und der Formästhetik.
Was Friedrich Jenaczek für das Werk und das
Andenken Josef Weinhebers getan hat, bleibt trotz
allen modischen Anfechtungen unvergessen. Der
Verlust könnte größer nicht sein, doch können wir
immerhin ermessen, welch erfülltes und erfüllendes
Gelehrtenleben hier, fernab aller äußeren Ehren
und Würden, zu Ende ging. Unser Gedenken gilt
einem Menschen, dessen aufrichtige
Liebenswürdigkeit und nimmermüder Einsatz
ebenso zu berühren vermochten, wie sein
außerordentlich klarer Geist, die tiefe
Gedanklichkeit seiner Worte und sein einmaliger
Blick für die Wunder der lyrischen Sprache die
Herzen derer, die für die Kunst leben, zu gewinnen
wußten.
Christoph Fackelmann
Kirchstetten, im Jänner 2011
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Josef Weinheber-
Gesellschaft!
Das vergangene Jahr war für die Gesellschaft
vor allem von Vorbereitungen und
Konzeptarbeit geprägt. Neben der alljährlichen
Lesung in der Weinheber-Gemeinde
Kirchstetten, die auch 2010 wieder auf großen
Zuspruch stieß, widmeten wir uns besonders
der noch ausständigen Überarbeitung und
Vervollständigung unseres Josef Weinheber
gewidmeten Internet-Auftritts. Seit dem
Sommer ist die dank der fachmännischen
Mithilfe von Herrn Christian Orou erneuerte
„Homepage“ nun allgemein zugänglich, eine
moderne Visitenkarte unserer Gesellschaft und
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