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Zusammenhang mit Weinhebers Werk stehen,
eingegrenzt werden. In die Nachbarschaft
Weinhebers treten einige weitere österreichische
Lyriker, die ebenfalls aus einer intensiven
Auseinandersetzung mit der literarischen
Geistigkeit und dem Sprachdenken von Karl
Kraus zu einer form- und sprachbewußten
Gedichtkunst gelangen und sich so von den
konventionellen Entwicklungen „formstrenger“
Dichtung im frühen und mittleren zwanzigsten
Jahrhundert unterscheiden: dazu zählen vor
allem Berthold Viertel (1885-1953), Franz
Staude (1886-1947), Felix Grafe (1888-1941)
und Ernst Waldinger (1896-1970), auch
Richard von Schaukal (1874-1942), Otto
Stoessl (1875-1936) und der in der Bukowina
ansässige Schriftsteller Alfred Margul-
Sperber (1898-1967), der Förderer des jungen
Paul Celan. Die lyrischen Arbeiten Friedrich
Sachers (1899-1982), Wilhelm Frankes
(1901-1979), eher indirekt auch diejenigen von
Walter Sachs (1901-1985) gewinnen
vergleichbare Konturen, indem sie von
Weinheber selbst ausgehen. – Weinhebers
Respekt für Viertel, Grafe, Waldinger und
Sperber – mit den beiden letzteren tritt er auch
in engeren persönlichen Kontakt – ist bekannt.
Mit Staude und Sacher sowie dem Karl-
Kraus-Biographen und Literaturkritiker Leopold
Liegler (1882-1949) geht Weinheber zu Beginn
der dreißiger Jahre eine Arbeitsgemeinschaft ein,
die sich poetologischen Fragen und
gestalterischen Grundproblemen der Sprachkunst
widmet. – Unter den jungen österreichischen
Lyrikern zeigen sich u. a. Hans Leb (1909-1961),
Franz Tumler (1912-1998) und Christine
Busta (1915-1987) direkt von Weinheber
beeinflußt, sodaß sie daraus einen wesentlichen
Impuls für ihren charakteristischen Schaffensweg
beziehen; alle drei werden in ihren Anfängen auch
persönlich von Weinheber gefördert. Unter den
jüngeren deutschen Schriftstellern, denen
allerdings zumeist die spezifischen
Traditionsvoraussetzungen fehlen, können u. a.
Hermann Stahl (1908-1998), Albrecht Goes
(1908-2000) und Wolf von Niebelschütz
(1913-1960) genannt werden.
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