© 2019 Josef Weinheber-Gesellschaft  Die gesamten Inhalte dieser Website sind urheberrechtlich geschützt   auch in bisher nicht gekannten materiellen Sicherheiten ausdrückt, geprägt. Die einflußreiche Hauszeitschrift Das Innere Reich wird neben der deutschnational-bürgerlichen Wiener Familienzeitschrift Der getreue Eckart das wichtigste Podium für Erstveröffentlichungen Weinheberscher Lyrik. Für großes Aufsehen sorgt im Frühjahr 1936 die von der Universität München zuerkannte Verleihung des hochdotierten „Mozart-Preises“ der „Johann Wolfgang Goethe-Stiftung“, die von dem Hamburger Mäzen Alfred Carl Toepfer  ins Leben gerufenen wurde, an den österreichischen Dichter. Das Preisgeld ermöglicht Weinheber den Erwerb eines Landhauses in dem niederösterreichischen Dorf Kirchstetten, an den westlichen Ausläufern des Wienerwaldes gelegen. Dort logiert er seit dem Frühjahr 1937, zunächst noch im Wechsel mit der Wiener Wohnung am Rudolf von Alt-Platz, die er nach seiner zweiten Eheschließung – mit Hedwig Oberst, verw. Krebs, einer ehemaligen Amtskollegin – im Jahr 1927 bezog, danach während der Kriegsjahre mit immer weniger Unterbrechungen. Der völlig unerwartet und mit plötzlicher Vehemenz eingetretene Erfolg trägt deutlich Züge eines Phänomens der modernen „Preß-Kultur“ in der von der Fackel beschriebenen und bekämpften Form. Der lebendige Impuls des erwachenden Leserinteresses wird durch ein gesellschaftlich bereits weitgehend verselbständigtes Geflecht kommerzieller und politischer Interessenstrukturen potenzierend gesteuert und trivialisierend instrumentalisiert. Weinheber hat diesen Bemächtigungs- und Verzerrungsprozeß allerdings schon sehr früh erkannt und seinen neuen „Ruhm“ in der Folge selbst zum literarischen Thema gemacht. Bereits in der Münchener Dank- und Festrede zur Verleihung des „Mozart-Preises“ (April 1936) charakterisiert er ihn offen als „Mißverständnis“, und immer wieder, etwa in einer vielbeachteten polemischen Rede vor dem „Vaterländischen Front-Werk ,Neues Leben’“ in Wien (Meine geistige Heimat / Der Dichter und das Wort, Januar 1937), stellt er den grassierenden Vereinnahmungsversuchen das eigene Außenseitertum entgegen, das er durch das von Kraus bezogene „Sprachgewissen“ und den im Kampf gegen die „Geistfeindlichkeit“ der Epoche und die Ignoranz des literarischen Betriebs bewiesenen eigenständigen Weg als Künstler legitimiert sieht. Vor allem aber versucht er, sie durch Gegenstrategien der Textgestaltung in seiner Lyrik selbst kritisch zu unterwandern und der besonderen Verantwortung, die er sich in der veränderten Situation auferlegt sieht, durch die Ausbildung eines „öffentlichen Sprechens“ gerecht zu werden, das – insbesondere auf dem Feld der Odik und der Hymnik – seine „politischen“, d. h. kulturethisch-erzieherischen Aufgaben und Ziele in einem entideologisierten, nämlich anti- phrasischen, sprachbewußten Vorstellungsgefüge wahrzunehmen vermag.  Bei Langen-Müller läßt Weinheber in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre eine Serie weiterer Gedichtbücher erscheinen, die stets als architektonisch gegliedertes Ganzes konzipiert sind und mit denen er sich jeweils auch einer neuen gestalterischen Aufgabe innerhalb des sich ihm stetig erweiternden Panoramas „sprachkünstlerischer“ Möglichkeiten stellt. Sie machen Weinheber zum meistgelesenen zurück weiter Anhang Spätwerk