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Das starke Hervortreten von Humor und Satire
und die breite Verwendung von Sprach-, Stil-
und Formelementen aus der dialektalen Sphäre
dürfen nicht dazu verleiten, für Weinhebers
lyrische „Nebenwerke“ Wien wörtlich und O
Mensch, gib acht einen grundsätzlich anderen
ästhetischen Standort als für das übrige
Reifewerk anzusetzen. Rasch „volkstümlich“ – d.
h. tatsächlich zum populären Sprach- und
Textgut – geworden, haben diese Bücher
dennoch mit konventioneller Heimatkunst kaum
etwas gemein, zur „Mundartdichtung“ vor,
neben und nach ihnen bestehen keine
wesentlichen Verbindungslinien. Im Gegenteil,
es handelt sich Weinheber gerade auch darum,
Gegenentwürfe zu gestalten zu jenen längst von
Kommerz und Politik in Dienst genommenen
literarischen Moden der Zeit, die das Provinziell-
Bäuerliche und insbesondere den „Blut- und
Boden“-Typus propagieren: „Die Sprache ist das
Volk, nicht der Boden“, hält Weinheber
grundsätzlich fest [1]. Darin sind die
Grundzüge seines Vorhabens enthalten. Der
Dichter wechselt die stilistischen Genera, nicht
die gestalterische Grundhaltung des
„Sprachkünstlers“.
Humoristisch-heimatliche Lyrik
Wien Wörtlich (1935)
O Mensch,gib acht(1937)
Anhang
Spätwerk
(1) Brief an Korfiz Holm vom 14. 7.
1939, WN V 345.