© 2019 Josef Weinheber-Gesellschaft  Die gesamten Inhalte dieser Website sind urheberrechtlich geschützt   Das starke Hervortreten von Humor und Satire und die breite Verwendung von Sprach-, Stil- und Formelementen aus der dialektalen Sphäre dürfen nicht dazu verleiten, für Weinhebers lyrische „Nebenwerke“ Wien wörtlich und O Mensch, gib acht einen grundsätzlich anderen ästhetischen Standort als für das übrige Reifewerk anzusetzen. Rasch „volkstümlich“ – d. h. tatsächlich zum populären Sprach- und Textgut – geworden, haben diese Bücher dennoch mit konventioneller Heimatkunst kaum etwas gemein, zur „Mundartdichtung“ vor, neben und nach ihnen bestehen keine wesentlichen Verbindungslinien. Im Gegenteil, es handelt sich Weinheber gerade auch darum, Gegenentwürfe zu gestalten zu jenen längst von Kommerz und Politik in Dienst genommenen literarischen Moden der Zeit, die das Provinziell- Bäuerliche und insbesondere den „Blut- und Boden“-Typus propagieren: „Die Sprache ist das Volk, nicht der Boden“, hält Weinheber grundsätzlich fest [1]. Darin sind die Grundzüge seines Vorhabens enthalten. Der Dichter wechselt die stilistischen Genera, nicht die gestalterische Grundhaltung des „Sprachkünstlers“.  Humoristisch-heimatliche Lyrik Wien Wörtlich (1935) O Mensch,gib acht(1937) Anhang Spätwerk